„Der frühe Vogel fängt den Wurm!“
Was heißt das für die Praxis? Terminketten müssen so getaktet werden, dass ausreichend Zeit zwischen den einzelnen Gewerken für Personal- und Materialdisposition bleibt. Drei bis 6 Monate je nach Bauvorhaben. Mit diesem Vorlauf können große Gewerke auf mehrere (Nachunternehmer-) Schultern verteilt, Bestellmengen optimiert und Material-Kontingente bei verschiedenen Lieferanten frühzeitig gesichert werden. Diese Beschaffungsstrategie führt zum Erfolg. Erlaubt sie doch auch den Nachunternehmern und Handwerksbetrieben eine seriöse Materialdisposition auf eingespielten Vertriebswegen mit bewährten Partnern. Von Vorteil ist auch ein störungsfreier Baustellenablauf. Jede kleinste Änderung am Bauvorhaben bringt die derzeit fragilen Lieferketten an ihre Grenzen.
„Planungsänderungen, die im laufenden Bauprozess schon immer zu Mehrkosten geführt haben, können bei der aktuellen Materialknappheit entscheidend sein für den terminlichen und finanziellen Erfolg eines Bauvorhabens!“
Weitblick als Schlüssel zum Erfolg. VorausschauendePlanung sorgt für vernünftige Angebote von seriösen Baufirmen, die ihre Auftragsbücher mittelfristig sicher füllen möchten. Mit diesen Partnern lässt sich ein Bauvorhaben auch in schwierigen Zeiten kostensicher abwickeln. Denn auch sie setzen ihrerseits auf lange Vorlaufzeiten, um den Materialeinkauf seriös sicher zu stellen und nicht selbst auf spekulative Angebote zurückgreifen zu müssen. Übrigens: Bauherren, die sich für dieses Planungsmodell entschieden hatten, äußerten sich nach Abschluss des Bauvorhabens dankbar.
Ohne Preisgleitklauseln kein seriöses Angebot. Das liegt auf der Hand. Aber bitte pragmatisch und nachvollziehbar. Wieviel Geld hat der Nachunternehmer tatsächlich für das Material mehr ausgeben müssen? Wie hoch ist die Differenz zum kalkulierten Preis? Erfolgt die Berechnung fair und ohne Erhöhung des prozentualen Aufschlags? Letzterer würde schließlich dazu führen, dass Nachunternehmen aus den Preissteigerungen zusätzlich Profit schlagen. Das wäre nicht im Sinn einer fairen Lastenverteilung. Mit privaten Bauherren einigt man sich über all das bereits im Vorfeld. Transparent und offen. Denn am Ende muss die Rendite für alle Seiten aufgehen.
„Bei unseren öffentlichen Auftraggebern gilt der Erlass des Bundesbauministeriums"
Stoffpreisgleitklausel beinhaltet Preisindizes. Diese gelten laut Erlass fürMaterialien wie beispielsweise Stahl, Kupfer, Erdöl-, Zementprodukte und Holz. Sie werden aber nicht für ein ganzes Gewerk zu Grunde gelegt, sondern nur für bestimmte darin enthaltene Stoffe. Im Trockenbau zählt die Stahlkonstruktion beispielsweise dazu, aber nicht der Gipskarton, Schrauben oder Spachtelmasse. Hier fordert die öffentliche Hand detaillierte Nachweise von der Basispreisermittlung bis zu diversen Vergleichsangeboten, die eine Marküblichkeit der tatsächlichen Einkaufspreise belegen. Da diese Methode schwierig zu handhaben ist, suchen inzwischen auch öffentliche Bauherrn vermehrt nach praktikablen vergaberechtskonformen Preisgleitklauseln.
Ausblick: Es ist absehbar, dass der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland die aktuellen Lieferengpässe weiter verschärfen, denn alternative Lieferwege brauchen Zeit. Die Preise werden also mittelfristig weiter schwanken und sich auf einem höheren Niveau etablieren. Wir sind aber zuversichtlich, trotz dieser schwierigen Parameter unsere Projekte weiterhin sicher planen und steuern zu können. Denn wir setzen seit jeher auf Nachhaltigkeit, ein etabliertes Netzwerk und eigenes hochqualifiziertes Know-how. Das sichert uns als auch unseren Kunden in diesen unruhigen Zeiten ein hohes Maß an Verlässlichkeit.